DIY ("Do it yourself") ist heutzutage angesagter denn je. Das Heimwerken erlebt eine regelrechte Renaissance, die einschlägigen Baumärkte sind voll mit elektrischen Helfern für die Handwerksarbeit zu Hause.
Wir haben uns die größten Heimwerker-Kategorien vorgenommen und präsentieren Ihnen in unseren Vergleichstabellen einige der beliebtesten Markengeräte aus diesen Bereichen.
Inhaltsverzeichnis
Bei Profi-Handwerkern ist die Sachlage eindeutig. Da muss jedes Werkzeug von bester Qualität sein, damit es die täglichen Härtnisse in der Werkstatt und auf der Baustelle klaglos und über lange Zeit hinweg übersteht. Aber bei Heimwerkern ist das Bild schon sehr viel weniger klar: Hier gehen viele nach der Maxime "Hauptsache billig" vor.
Warum genau das in manchen Werkzeugbereichen die falsche Vorgehensweise ist und weshalb und wo man auch als Gelegenheitsschrauber nicht gänzlich auf Markenqualität verzichten sollte, damit beschäftigen wir uns in den folgenden Abschnitten.
Bei Elektrowerkzeugen zählen auch innere Werte - bloß werden die meist genau dadurch definiert, welcher Name außen steht.
Marken sind mehr als nur ein Name
Der Gang durch die Werkzeugabteilung eines beliebigen Baumarktes kann gerade für DIY-Anfänger ziemlich verwirrend sein, denn immer wird man mit mehreren Markennamen konfrontiert, die einem nicht unbedingt etwas sagen. Um etwa bei Akkuschraubern anzufangen, sieht die Palette dann vielleicht folgendermaßen aus:
um nur einige zu nennen. Und das Problem daran ist, dass sich die Geräte all dieser Marken für den Laien meist nur durch eines unterscheiden: den Preis. Schaut man sich auf dem Karton die Features der Werkzeuge an, ähneln sich diese ebenfalls oft wie ein Ei dem anderen. Und aus mangelnder Erfahrung wissen viele Einsteiger auch nicht, worauf sie achten müssen.
Dabei sieht es tatsächlich so aus, dass sich das große Drumherum des Werkzeugs letztendlich qualitäts- und somit auch preisgestaltend auswirkt. Um ab und zu ein paar Schrauben in Holz hineinzudrehen, reicht sicherlich auch ein Akkuschrauber der allergünstigsten Kategorie aus.
Doch sobald man mehr will, trennt sich die Spreu vom Weizen. Dann wird das Innenleben des Geräts interessant:
Marken sind immer auch (zu einem gewissen Grad) ein Garant dafür, dass das Werkzeug länger hält und insgesamt robuster ist.
Grundsätzlich ist es dabei so, dass man bei den allermeisten Elektrowerkzeugen schlussfolgern kann, dass man durch Sparsamkeit immer Abstriche bei der Langlebigkeit sowie der Robustheit machen muss. Man erkauft sich durch den höheren Preis nicht nur einen bekannten Markennamen, sondern in den überwiegenden Fällen auch immer ein Werkzeug, das länger hält und einem auch so manche Misshandlung nicht übel nimmt.
Ersatzteile und Zubehör
Wenige Heimwerker denken wirklich langfristig - und machen genau dadurch einen Fehler beim Elektrowerkzeugkauf. Jetzt mag die Akku-Stichsäge mit zwei Akkus, Licht, Laser und einem 100-teiligen Sägeblatt-Set für 79 Euro vielleicht wie ein unschlagbares Schnäppchen wirken. Doch was ist, wenn man in einigen Jahren einen neuen Akku benötigt? Immerhin leben auch Lithium-Ionen-Akkus nicht ewig. Oder wenn der Laser an der Spitze hinüber ist: An wen wendet man sich da? Und was, wenn man sich gerne weiteres akkubetriebenes Werkzeug anschaffen möchte, aber beide Geräte mit demselben Energietank betreiben will?
Bei sehr günstigem Werkzeug lautet die Antwort auf solche Fragen oft: Fehlanzeige. Hier bekommt man in den seltensten Fällen modellspezifische Ersatzteile oder zusätzliches Zubehör. Wenn etwas kaputt geht, bleibt dann oft nur der komplette Neukauf. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch in der Masse und auf lange Sicht ein echter Negativfaktor im Umweltschutz. Noch dazu kostet es eben auch vergleichsweise viel Geld, der Handwerker-Leitspruch "billig kaufen, mehrfach kaufen", kommt nicht von ungefähr.
Jedes Elektrowerkzeug hat seine spezifischen Verschleißteile. Bei Markenherstellern gibt es diese nachzukaufen, bei Billigwerkzeug praktisch nie.
Bei Markenwerkzeug indes sieht es meist anders aus. Da gibt es ganze Werkzeugserien, die alle mit dem gleichen Akku, der gleichen Spannung betrieben werden. Das ist schon alleine ein Preisfaktor, denn wenn man schon ein Gerät einer solchen Baureihe mit Akku und Ladegerät besitzt, kann man beim nächsten Kauf auf die etwas günstigere Kaufoption setzen, bei der nur das Werkzeug an sich im Karton liegt. Und sollte mal der Klett-Schleifteller des Exzenterschleifers, das Bohrfutter des Akkuschraubers verschlissen sein, gibt es auch ohne große Umwege Ersatzteile zu kaufen.
Auf lange Sicht spart man deshalb, denn wo man Billigwerkzeug im Schadensfall meist komplett ersetzen muss, gibt es bei Markenwerkzeug Ersatzteile, die viel günstiger sind, als selbst ein preislich sehr niedrig angesetztes Neu-Billig-Gerät.
Gutes erkennen leichtgemacht
Ein Handwerker bekommt in der Ausbildung beigebracht, wie er das für seinen Job nötige Werkzeug nach Qualitätskriterien beurteilen kann. Ein Heimwerker muss indes sein Wissen auf andere Weise bekommen. Und damit sind wir direkt bei Freunden, Kollegen und Co. - die oft ebenfalls keine Profis sind. Da hat der eine vielleicht mit DeWalt ganz schlechte Erfahrungen gemacht, während der andere auf seinen ziemlich teuren Alles-drin-Koffer von Makita schwört.
Natürlich sind Erfahrungen wichtig, bloß muss man in diesem Umfeld dann auch beachten, von wem sie kommen: Der eigene Bruder, der mit dem nagelneuen Günstig-Schrauber gerade mal ein kleines Außengehege für die Meerschweinchen seines Kindes zusammengeschraubt hat, kann schlicht keine seriöse Aussage über die Langlebigkeit und Qualität seines Gerätes geben. Etwas anders sieht es schon beim Kollegen aus, der mit seinem Akkuschrauber nicht nur jede einzelne Schraube seines Car-Ports eingedreht hat, sondern das Gerät auch schon seit Jahren einsetzt.
Den Kaufempfehlungen von Freunden und Bekannten kann man umso mehr vertrauen, je länger und umfangreicher sie dieses Werkzeug schon nutzen.
Man sollte Erfahrungswerten von Bekannten also nicht einfach blind glauben, sondern immer auch etwas nachfragen. Dabei kann man sich an den folgenden Punkten orientieren:
Dabei gilt: Je länger ein Gerät im Einsatz ist und je härter es beansprucht wurde, desto aussagekräftiger ist der Erfahrungswert.
Doch es gibt noch eine weitere Möglichkeit, auch direkt im Laden und ohne einen Verkäufer zu befragen, gewisse Rückschlüsse ziehen zu können: Bei "Billigwerkzeug" sind nämlich im Vergleich zum Preis sehr oft ungewöhnlich umfangreiche Zubehör-Pakete inkludiert. Da gehört zum Akkuschrauber vielleicht noch eine Taschenlampe, ein 200-teiliges Bit-Set und eine Packung Bohrer für Holz, Metall und Beton. Wenn ein so üppiges Zubehör mit einem sehr niedrigen Preis kombiniert wird, sollten die Alarmglocken läuten, denn so viel kann ein Hersteller nicht zu einem günstigen Preis-Paket zusammenschnüren, ohne dass es zu Qualitätsabstrichen kommt.
Wer es sich einfach machen möchte, kann demnach nach folgender Regel verfahren: Gutes Werkzeug, das vergleichsweise günstig ist, hat nie sehr viele Zubehörteile. Wenn diese inkludiert sind, steigt immer auch der Preis.
Wann Marken kaufen und wo auf Günstiges setzen?
Natürlich kann man auch als Heimwerker den ganz sicheren Weg gehen und bei jedem Werkzeug nur auf absolute Profi-Qualität setzen. Das hat zumindest den Vorteil, dass man sich dann bei keinem Projekt Gedanken darüber machen muss, ob die benötigten Geräte den Belastungen gewachsen sind. Allerdings hat das natürlich gewisse preisliche Nachteile, denn Profi-Qualität kostet immer ein Vielfaches.
Daher kann man sich folgendermaßen behelfen: Bei allem Werkzeug, von dem man schon beim Kauf absehen kann, dass man es für mehr als ein Projekt verwendet, sollte man auf Markenqualität setzen. Für seltener benutzte Geräte darf es indes auch sehr günstiges Werkzeug sein.
Nur wenn das Werkzeug für wenige, leichte Projekte benötigt wird, sollte man auf sehr günstige Noname-Produkte setzen.
Überdies lohnt es sich auch, den Mittelweg zu suchen. Denn viele Profi-Hersteller von Elektrowerkzeugen haben sich mittlerweile auch der günstigeren Segmenten angenommen und bedienen diese mit eigenen Linien. Bosch etwa macht dies seit Jahr und Tag mit seiner grünen DIY-Serie, während die blaue Färbung für Profiwerkzeug steht. Vergleichsweise neu dabei ist Makitas "Maktec"-Marke, zu erkennen an der orangen Färbung. Und so sieht es auch bei vielen weiteren Herstellern aus.
Zwar bekommt man bei solchen günstigen Serien natürlich nicht das "volle Programm", denn irgendwoher muss der günstigere Preis ja kommen. Gleichzeitig steht hinter diesen Werkzeugen aber eben auch der große Name - und kein Hersteller möchte diesen durch Klagen seiner heimwerkenden Kunden beschädigt wissen. Daher kann man hier so manches (vergleichsweise) günstige Schnäppchen machen, bekommt aber Werkzeug, das für die allermeisten Heimwerker-Projekte vollends ausreicht.
Elektrowerkzeug Vergleichstabellen
Sie finden bei uns Vergleichstabellen zu Akkuschraubern, Schlagbohrmaschinen, Bohrhämmern, Hobeln oder auch Stichsägen. Die Produkte der jeweiligen Kategorie ähneln sich in ihren Eigenschaften, aber es gibt natürlich auch Unterschiede. Dazu zählen u.a. die angebotenen Funktionen, das mitgelieferte Zubehör und natürlich der Kaufpreis.
Wer mehr über einen bestimmtes Elektrowerkzeug wissen möchte, sollte sich unsere Infobox zum jeweiligen Produkt ansehen. Pro Kategorie von Elektrowerkzeugen haben wir zudem eine Vergleichstabelle mit Funktionen, Bewertungen und Preisen erstellt, die Ihnen einen kompakten Überblick zu den einzelnen Modellen liefert.
Aus unserer Sicht besonders empfehlenswerte Werkzeuge haben wir mit dem Zusatz Vergleichssieger, gute preiswerte Geräte mit dem Zusatz Preistipp versehen. Das erleichtert Ihnen die Auswahl.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Elektrowerkzeug Kauf!